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Stromspeicher Lebensdauer

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Photovoltaikanlagen für die Nutzung in Privathaushalten sind traditionell auf eine Betriebsdauer von etwa 20 Jahren ausgelegt. Diese Spanne entspricht dem im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorgesehenen Zeitrahmen für die vom Staat vergütete Solarstrom-Einspeisung in die öffentlichen Netze. In der Regel können die Anlagen allerdings länger, bei qualitativ hochwertigen Komponenten durchaus zwischen 25 und 35 Jahren, betrieben werden, wenngleich die Leistungsfähigkeit der Module mit fortschreitender Zeit abnimmt. Da die Einspeisevergütung für privaten Sonnenstrom inzwischen spürbar gesunken ist, verliert dieses Argument bei der Planung einer Solaranlage jedoch mehr und mehr an Wichtigkeit. Deutlich entscheidender wird hingegen das Thema Eigenverbrauch. Weil eine maximale Eigenstromnutzung für Betreiber von Photovoltaikanlagen heutzutage besonders wirtschaftlich ist, denken immer mehr Haushalte über die Anschaffung eines Stromspeichers nach. Dementsprechend sollten die jeweiligen Lebensspannen von Solaranlage und Batteriespeicher möglichst ideal aufeinander abgestimmt sein.

Ratgeber Stromspeicher kaufen


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Welche Lebensdauer bietet welcher Speichertyp?

Die Lebensdauer eines Stromspeichers berechnet sich nicht allein in Betriebsjahren, sondern in erster Linie durch die Gesamtzahl der Lade- und Entladezyklen. Bei elektrochemischen Speichern, beispielsweise auf Lihtium-Ionen- oder Blei-Basis, begrenzt der zwangsläufige Prozess der Degradation die Zyklenzahl. Auch Faktoren wie die Tiefentladung, die Überladung und die Ladegeschwindigkeit können die Lebensspanne eines Speichersystems beeinflussen.

Im Schnitt durchläuft ein Solarstromspeicher in Deutschland zwischen 250 und 350 Zyklen pro Jahr. Dabei sind gewisse Stillstandsphasen eingerechnet, wenn der Speicher beispielsweise an langen und intensiven Sonnentagen nicht benötigt wird oder zu Urlaubszeiten komplett deaktiviert wird. Legt man eine 20-jährige Betriebsdauer der kombinierten Photovoltaikanlage zugrunde, entspricht dies einer Zahl von bis zu 7.000 Zyklen. Während einige Lithium-Ionen-Speicher schon heute auf diese Laufzeit ausgelegt sind und in der nahen Zukunft noch bessere Werte erzielen werden, müssen Blei-Akkumulatoren mit Sicherheit innerhalb der Betriebsdauer einer Solaranlage ausgetauscht werden. Dieser Kostenfaktor sollte bei der Planung eines Speichersystems unbedingt berücksichtigt werden.

Das Deutsche Cleantech Institut (DCTI) hat im Rahmen seiner Publikation „GreenGuide Solar.Strom.Speicher 2015“ einen Überblick über die gegenwärtigen und zukünftigen Lebensspannen von Lithium-Ionen- und Blei-Akkumulatoren erstellt:

Lebensdauer Blei-Akkumulatoren
Heute: 5 bis 15 Jahre bei 500 bis 2.000 Zyklen
In naher Zukunft (+ 10 Jahre): 8 bis 20 Jahre bei 1.000 bis 4.000 Zyklen

Lebensdauer Lithium-Ionen-Akkumulatoren
Heute: 5 bis 20 Jahre bei 1.000 bis 5.000 Zyklen
In naher Zukunft (+ 10 Jahre): 10 bis 25 Jahre bei 2.000 bis 10.000 Zyklen

Unser Tipp: Entscheiden Sie sich für einen modernen Lithium-Ionen-Speicher und achten Sie auf eine Vollgarantie seitens des Herstellers von mindestens zehn Jahren.

Zweitvermarktung gebrauchter Batteriespeicher

Einen günstigen Einstieg in die Selbstversorgung mit Sonnenstrom vom eigenen Dach bieten sogenannte Second-Use-Konzepte von Batteriespeichern. So können beispielsweise Akkumulatoren, die als Speicher für elektromobile Anwendungen ausgedient haben, ein zweites Leben als stationäre Solarbatterien führen. Während die Anforderungen an Stromspeicher in der Elektromobilität extrem hoch sind und die Lebensdauer bereits bei Kapazitätseinbußen von 20 bis 30 Prozent ausgeschöpft ist, können sich diese Batterien für den Einsatz als Solarstromspeicher noch immer lohnen. Der Vorteil für Nutzer: Die Kosten für solche Gebrauchtspeicher fallen deutlich niedriger aus als dies bei neuen Batterien der Fall wäre. Insbesondere für Betreiber älterer Photovoltaikanlagen, die keine staatlichen Fördermittel für die Nachrüstung eines Stromspeichers in Anspruch nehmen können, bietet sich hier eine besonders günstige Möglichkeit, den Eigenverbrauchsanteil ihres selbst erzeugten Solarstroms zu steigern. Gleichzeitig könnte sich das Second-Use-Prinzip künftig kostenmindernd auf den Markt für Elektrofahrzeuge auswirken. Erste Geschäftsmodelle dieser Art bieten Haushalten eine Mietoption gebrauchter Speicher gegen eine monatliche Pauschale an, wobei den Nutzern eine Mindestspeicherkapazität der Systeme garantiert wird.